Bedarf an Wohnungen wird trotz Baubooms nicht gedeckt
Laut dem Statistischen Bundesamt wurden im letzten Jahr so viele Baugenehmigungen erteilt, wie seit dem Jahr 1999 nicht mehr. Dadurch konnte eine Steigerung der Baugenehmigungen von über 23 % des Vorjahres erzielt werden. Der Großteil der Baugenehmigungen entfiel auf Mehrfamilienhäuser, mit mindestens drei oder mehr Wohnungen.
Der Vorsitzende des Ausschusses Wohnen beim Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA), Rolf Busch, erklärt den rapiden Anstieg der Baugenehmigungen wie folgt:
„Die Politik hat die Wichtigkeit des Themas Neubau erkannt, um in Ballungsräumen für Entspannung auf dem Wohnungsmarkt zu sorgen“. Zudem verhießen Nachfrage, Zins und Anlagedruck mehr Rendite als andere Investments. „Zusätzlich werden auch Projekte vorgezogen, weil die Befürchtung besteht, dass der Neubau durch weitere politische Maßnahmen noch teurer werden könnte.“
Zu den regulären Wohnungen machen sich auch die neugebauten Flüchtlingsunterkünfte in den Zahlen deutlich bemerkbar. So ist die Zahl der genehmigten Wohnungen in Wohnheimen um rund 140 % gestiegen.
Summa Summarum wurden 2016 insgesamt rund 280.000 neue Wohnungen gebaut. Um den tatsächlichen Bedarf an Wohnraum zu decken, müssten laut Bauministerin Barbara Hendricks bis 2020 jedes Jahr im Schnitt 350.000 neue Wohnungen gebaut werden.