Belegungsstopp für rund 550 Pflegeheime droht
In Nordrhein-Westfalen droht rund 550 Pflegeinrichtungen ab 1. August der Belegungsstopp, da sie nicht die gesetzliche Einzelzimmerquote erfüllen. Das teilte das NRW-Gesundheitsministerium auf dpa-Anfrage mit. Bereits im Jahr 2003 wurde die Auflage im Landespflegegesetz verankert, dass in den Pflegeheimen 80 Prozent Einzelzimmer vorzuhalten sind. Laut NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) werden voraussichtlich insgesamt 557 Pflegeeinrichtungen die Einzelzimmerquote oder die Anforderungen an die sanitären Einrichtungen nicht rechtzeitig umsetzen können. Mehr als 2.000 Pflegeheime in Nordrhein-Westfalen - somit der überwiegende Teil - hätten diese Auflage.
Karl-Josef Laumann stellte aber klar: "Niemand, der in einem Pflegeheim wohnt, muss zum 1. August ausziehen, auch nicht aus einem Doppelzimmer."
Doppelzimmer, die oberhalb der erlaubten 20 Prozent frei werden, dürften aber nicht mehr belegt werden. Kurzzeitpflege sei hierbei die Ausnahme. So können die betroffenen Pflegeheime überzählige Doppelzimmer für die Kurzzeitpflege in einer Übergangszeit nutzen. Bis Ende Juli 2021 hätten sie dann Zeit, die notwendigen Umbauten vorzunehmen.
Der NRW-Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Christof Beckmannn hatte bereits vor "unübersehbaren Versorgungsengpässen" bei Pflegeheimplätzen in Nordrhein-Westfalen gewarnt. So sei in einigen Heimen die Umsetzung der Einzelzimmerquote nicht möglich.
"Diese oft alteingesessenen und gut angenommenen Heime stehen ab dem 1. August nach und nach vor dem Aus."
In Zukunft dürften Pflegebedürftige und ihre Angehörigen es noch schwerer haben einen dringend benötigten Heimplatz zu finden.
So wird schnell klar, dass es auch in Zukunft wichtig ist, dass weitere Pflegeheime entstehen, um der wachsenden Nachfrage annähernd gerecht zu werden.