Grundsteuerreform könnte den Steuerzahler teuer zu stehen kommen

Die Grundsteuerreform soll seit langem angegangen werden: Nun ist es scheinbar soweit, doch der vorliegende Entwurf aus Hessen und Niedersachsen könnte den Steuerzahler stärker zur Kasse bitten als zuvor. Der BIIS (Bundesverband der Immobilien-Investment-Sachverständigen) warnt vor "heisser Progression".

Hessen und Niedersachsen haben im Bundesrat einen Entwurf für die Reform der Grundsteuer vorgelegt. Nun hat sich der BIIS als erster Sachverständigen verband zu der Gesetzesvorlage geäußert und übt Kritik. Es werde den Steuerzahler teurer zustehen kommen als die bisherige Lösung. Grund hierfür sei die geplante Koppelung an sog. Kostenwerte.

Die Umstellung der Besteuerungsgrundlage sieht vor, dass dabei ein Produkt aus pauschalierten Herstellungskosten (angepasst an die Baukostenentwicklung), der Geschossfläche und dem Bodenrichtwert in Form sogenannter Kostenwerte zum Einsatz kommt.

Da sich sowohl der Anstieg der Baukosten als auch der Baulandpreise in den letzten Jahren "weit überdurchschnittlich" gegenüber den Lebenshaltungskosten (Verbraucherpreisindex) und den Mieten entwickelt hat drohe ein "struktureller und langfristiger Anstieg" der Grundsteuerbelastung. Leitragende hiervor seien die Steuerzahler, genauer gesagt die jeweiligen Nutzer der Immobilien, also die Eigenheimbesitzer und Mieter.