In Ballungsräumen werden Pflegeheime knapp
Die Pflegeheim-Beratung Terranus geht davon aus, dass die Nachfrage nach stationärer Pflege zukünftig steigen wird. Bereits jetzt sei das Angebot in Ballungsräumen knapp. Maßnahmen, wie Einbettzimmerquoten, sollen hierfür verantwortlich sein, meint Geschäftsführer Hermann Josef Thiel. In Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Bayern seien solche Quoten geplant. Seniorenheime müssen eigentlich bereits seit 2003 eine 80 prozentige Einzelzimmerquote vorweisen.
Thiel kritisiert, dass solche zunehmenden Regulierungen des Marktes, das Ziel verfolgen, pflegebedürftige Menschen in ambulante Versorgungsstrukturen zu leiten. Thiel meint aber, dies sei volkswirtschaftlich nicht sinnvoll, da Berufstätigkeit, Mobilität, Individualismus und Auflösung klassischer Familienstrukturen eher zu- als abnehmen werden.
„Eine Auslastung der stationären Heime in Deutschland von im Schnitt fast 90 Prozent sprechen eine deutliche Sprache“, so Thiel.
Im Jahr 2016 wurden Investitionen von 3 Milliarden Euro getätigt, laut CBRE wurde damit ein Rekordniveau erreicht. Investitionen von rund 55 Milliarden Euro seien wohl bis zum Jahr 2030 von Nöten. Auch CBRE ist der Meinung, dass durch die hohe Regulierungsdichte der Markt ausgebremst wird.